Enten

Das Rasseportrait


Die Pommernente


Die Pommernente, Erpel

Die Geschichte der Pommernente wiederzugeben, ist nicht ganz einfach, da man verschiedene Möglichkeiten anbieten kann. Seit mehreren Jahrhunderten sind Enten mit weißem Brustlatz in ganz Europa bekannt und seit ca 200 Jahren wurde dieses Merkmal zu einem Rassemerkmal herausgezüchtet.
Unter dem Name Schwedenente wird die Blaue Pommernente spätestens ab 1850 planmässig gezüchtet. Das Hauptverbreitungsgebiet der Pommernente lag damals in Vorpommern, welches bis 1817 zu Schweden gehörte, was dann auch denn ursprünglichen Namen erklärt. Da der blaue Farbschlag aber spalterbig ist, muss es zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich auch schon den Schwarzen Farbschlag gegeben haben. Ob die schwedische Dendermonder Ente der Vorfahre dieser Rasse ist oder eventuell auch identisch, ist und bleibt unklar. Andere Quellen nehmen an, dass sie aus einem schweren Landentenschlag zu einer mittelschweren Ente mit hoher Wachstumsintensität und Fleischqualität erzüchtet wurde. Schliesslich tauchen ab 1920 die Uckermärker Enten auf, die den schwarzen Farbenschlag präsentierten. Ab ca 1930 wurden dann die Schwedenente und die Uckermärkerente zu der Rasse Pommernente zusammen gefasst.

 

Die Pommernente, Erpel

Da schon 1913 der Genetiker Richard Goldschmidt feststellte, das die Entenrassen "unglaublich durcheinander bastardiert sind", kann man nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, was wir da heute eigentlich unter dem Namen Pommernente vor uns haben. Tatsche ist aber, dass es sich hierbei um altes genetisches Erbgut handelt und so gilt die Pommernente heute als älteste deutsche Entenrasse.

Die Pommernente wird heute in Deutschland in einem blauen und einem schwarzen Farbschlag gezüchtet, wobei, wie oben schon erwähnt, die Blauen aufspalten (50% Blau, 25% fahles Blau,viel Weiß und 25% Schwarz). Auffallend ist bei beiden Farbschlägen der weiße Latz auf der Brust und am Vorderhals.

Bei günstiger Witterung beginnen die Tiere das Eierlegen im Februar oder März und enden damit im Juni oder Anfang Juli mit einer Legeleistung von 70 bis 100 blaugrünen Eiern. Dieser Ertrag ist jedoch nur möglich, wenn sich die Enten auf offenem Wasser und/ oder Wiese frei bewegen kann. Die Eier der fleißig legenden Pommernenten sind, wie die anderer Enten auch, zum Verzehr geeignet, wenn sie völlig durchgegart sind (mind. 10min kochen ist die gesetzliche Vorschrift). Das Fleisch der Pommernenten steht dem anderer Enten in nichts nach. Gelobt wird vor allem die gute Qualität des Brustfleisches. Es kann allerdings nach dem Rupfen der Federn eine dunkle Färbung auf der Entenhaut zurück bleiben. Irrtümlich sehen viele Verbraucher in diesem optischen »Makel« eine schlechtere Qualität des Fleisches. Erpel erreichen 3 kg, Enten 2,5 kg Körpergewicht.

An die Haltung stellen die Pommernenten keine großen Ansprüche, da sie bei entsprechender Aufzucht an ein hartes und raues Klima sehr gut angepasst sind.

Rassebeschreibung und Fotos von: Nutztier-Arche Suderbruch

 

VIEH